Fränkischer Marienweg

Über 150 Pilger waren dabei, als am 6. April die evangelische Marienkirche in Königsberg i. Bay. offiziell in den Fränkischen Marienweg einbezogen wurde. Die gotische Stadtkirche ist natürlich kein Wallfahrtsort, aber ihre Aufnahme in den Marienweg will – so Pfarrer Josef Treutlein – als ökumenisches Zeichen gewertet werden. „Die Mutter des Herrn gehört allen Christen, nicht nur den Katholiken.

Und außerdem ist der Weg über Königsberg landschaftlich viel schöner als die bis 2018 markierte Strecke zwischen dem Zeiler Käppele und der Haßfurter Ritterkapelle", meint der Initiator des Fränkischen Marienweges.
Die Pilger hatten, von Zeil kommend und im Prappacher Sportheim mittags bestens verköstigt, einen 15 km langen Weg hinter sich.
Um 15 Uhr wurden sie von Pfarrer Peter Hohlweg (ev.) und Gemeindereferent Markus Fastenmeier (kath.) über den romantischen Salzmarkt unter Geläut aller Glocken in die historische Marienkirche geleitet und dort aufs herzlichste begrüßt. Gekommen waren auch Landrat Wilhelm Schneider und Bürgermeister Claus Bittenbrünn, der seiner Freude über die Anbindung Königsbergs an den Fränkischen Marienweg Ausdruck verlieh.
Pfarrer Hohlweg legte in seiner evangelischen Marienpredigt den Text Offb. 12, 1-6 aus. Für bewegende Momente sorgte auch die festliche Orgelmusik sowie Judy Harper.: Sie trug als Gesangssolistin das von Martin Luther stammende, fast vergessene Marienlied „Sie ist mir lieb, die werte Magd" und ein – mit Harfenbegleitung – ein von ihr selbst komponiertes Marienlied vor.
Mit dem gemeinsam gesungenen Magnifikat-Lied endete in der Kirche die Feier, die im kath. Gemeindezentrum mit Kaffee und Kuchen ausklang. Pfarrer Treutlein bedankte sich bei allen Akteuren und meinte: „Heute haben wir erlebt, dass die Verehrung der Mutter Jesu die Christen nicht spalten muss, sondern verbinden kann. Und dass das Pilgern zum ökumenischen Standard gehört, wissen wir ja schon."

Pfarrer Josef Treutlein

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